Wordpress oder Joomla?
Die beiden Open-Source-Plattformen Wordpress und Joomla kämpfen seit bereits mehreren Jahren um den Platz des beliebtesten CMS (Content-Management-System). Wordpress liegt hier laut Statista mit einem Marktanteil von rund 64% weit vor Joomla mit nur etwa 3% (Stand Januar 2023).
Doch ist dieser Ruhm gerechtfertigt oder verdient Joomla seine Chance als CMS? Wir stellen Ihnen die beiden CMS vor und schicken sie gegeneinander ins Rennen, damit Sie das passende CMS für sich finden.
Die Geschichte hinter Wordpress und Joomla
Bevor wir die beiden CMS jedoch gegeneinander antreten lassen, sehen wir uns erstmal an was hinter Wordpress und Joomla steckt.
Wordpress wurde 2003 für das Erstellen und Führen von Blogs erstellt. Heute ist Wordpress jedoch ein anerkanntes CMS mit einer großen Anhängerschaft von 200.000 Nutzern. Diese Beliebtheit kommt nicht von irgendwo – Die einfache und intuitive Bedienbarkeit und Benutzeroberfläche geben jedem die Möglichkeit, eine Website ohne technisches Fachwissen auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen und zu erstellen.
Joomla wurde 2005 für die Websitenerstellung entwickelt. Obwohl Joomla auf Platz 2 der CMS steht, liegt es mit seinen rund 200.000 Anhängern weit hinter Wordpress. Joomla richtet sich hierbei aber auch eher an Entwickler selbst beziehungsweise an Personen mit technischem Vorwissen, statt die breite Masse anzusprechen.
Der Vergleich: Vorteile & Funktionen von Wordpress und Joomla
1. Einfachheit
Wordpress überzeugt mit seiner Einfachheit in seiner intuitiven Bedienung per Drag & Drop, dem Pagebuilder und Gutenberg-Editor. Joomla hingegen ist auf den ersten Blick nicht so einfach zu durchschauen und benötigt etwas mehr Einarbeitungszeit. Aber auch bei Joomla kann ein Pagebuilder durch Plugins die Nutzung erleichtern.
2. Erweiterung
Wordpress verfügt über 54.000 Plugins und 5.000 Themes, mit denen Sie Ihre Website individuell erweitern können. Joomla hingegen verfügt nur über rund 8.000 Erweiterungen und Templates. Jedoch benötigt Joomla auch nicht diese Vielzahl an Erweiterungen, da das CMS bereits mit einer Menge Features und individuell erweiter- und veränderbaren Optionen ausgestattet sind.
3. Sicherheit
Joomla verfügt über verschiedene Sicherheitsmerkmale, wie eine SSI-Verschlüsselung oder eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, die das Hacken von Joomla erschweren. Auch das Ausrichten an dem MVC-Konzept macht Joomla sicherer, da keine Änderungen am Core-Code vorgenommen werden können.
Die Vielzahl an Plugins bei Wordpress sind nicht nur ein Segen. Sie werden sowohl auf ihre Sicherheit als auch auf ihre Kompatibilität mit dem verwendeten Theme und untereinander nicht geprüft. So entstehen nicht nur Sicherheitslücken, das Endergebnis wird durch die Inkompatibilität ebenfalls negativ beeinflusst. Zudem gehen einige Plugins mit Werbeanzeigen im Dashboard des Nutzers einher, was nicht auf besonders große Zufriedenheit beim Nutzer führt. Mit einem Anteil von 54% aller gehosteten Websites, ist Wordpress ein beliebtes Ziel für Hacker. Denn so haben sie gleich Zugriff auf mehr als die Hälfte aller bestehenden Websiten.
4. Flexibilität
Wie bereits erwähnt verfügt Wordpress über unzählige Themes und Plugins. Diese können flexibel angewendet werden. Jedoch sind die Paarungen oft inkompatibel und die Themes nur bedingt individuell anpassbar.
Bei Joomla sieht das anders aus. Hat man sich erst einmal in die verschiedenen Funktionen eingearbeitet, stehen viele verschiedene Möglichkeiten zur Individualisierung offen. Aufgrund der großen Code-Kompatibilität können Sie Inhalte flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassen.
5. Aufbau
Joomla ist aufgebaut aus Menüs, Inhalten, Komponenten und Erweiterungen. Dieser Aufbau ist für die ersten Nutzungen zwar etwas knifflig, ermöglicht aber auch eine individuelle Gestaltung der Website.
Der Aufbau von Wordpress hingegen ist einfacher und übersichtlicher. Es besteht aus einer Startseite, Beiträgen, Seiten und Kategorien. Durch diese Einteilung sind eine flexible Anordnung und Gestaltung von Inhalten eher eingeschränkt.
6. Datenschutz
Durch hinzugefügte Tools ist bei Wordpress neuerdings eine Anpassung an die DSGVO möglich. Zudem können anhand einer neuen Funktion automatisch Datenschutzerklärungen erstellt.
Joomla verfügt über eine eigene Datenschutz-Suite. Hier werden jedoch nur Teile der DSGVO abgedeckt. Der Datenschutz gilt nur für registrierte Nutzer, jedoch nicht für Besucher der Seite.
7. SEO
Joomla und Wordpress verfügen beidermaßen über die Möglichkeit URLs individuell anzupassen. Zudem sind bei Joomla bereits Meta-Beschreibungen vorinstalliert, während sie bei Wordpress über ein Plugin hinzugefügt werden können.
8. Design
Wordpress glänzt mit den Designs der verschiedenen Themes. Diese sind, zumindest zu einem gewissen Maße, anpassbar.
Joomla hingegen bietet die Möglichkeit, sein ganz eigenes Design oder Template zu erstellen. So können beispielsweise ganze Templates in der Corporate Identity eines Unternehmens erstellt und sichergestellt werden, dass dieses Design nur für dieses Unternehmen verwendet wird.
Wann Sie Wordpress und Joomla richtig einsetzen
Die individuelle Erweiterbarkeit von Joomla ist besonders für große, komplexe Projekte von Vorteil. Das können zum Beispiel Gruppenblogs sein, da Joomla die Zusammenarbeit mit mehreren Personen ermöglicht. Ist das Team technisch-versiert, können umfangreiche Projekte mit Joomla besonders zuverlässig umgesetzt werden. Projekte, die mit Joomla umgesetzt werden, eignen sich besonders für Selbstständige, Kleinunternehmen, große Firmen und Organisationen.
Kleine Projekte für Selbstständige & Kleinunternehmen wie Blogs oder einfache Websites sind aufgrund der nutzerfreundlichen Bedienbarkeit von Wordpress leicht zu realisieren. Für die Umsetzung von Intranets oder Websites für Großunternehmen ist Wordpress nicht geeignet.
Wordpress vs. Joomla
Die Frage welches CMS nun besser ist, haben wir immer noch nicht beantwortet. Deshalb haben wir im Folgenden Wordpress und Joomla gegenübergestellt und den Sieger der jeweiligen Funktion oder des Aspekts herausgestellt.
Der Gewinner der CMS: Wordpress oder Joomla?
Für uns gibt es keinen klaren Gewinner. Es kommt nun Mal darauf an, für welchen Zweck und welches Ergebnis man ein CMS verwenden möchte und welches Vorwissen man mitbringt. Je nach Grad der Komplexität oder der gewünschten Einfachheit sollte entweder Joomla oder Wordpress gewählt werden. Eine allgemeingültige Regel, welches CMS nun generell besser ist, können wir also nicht aufstellen.
Welches CMS wir empfehlen
Wir verwenden für unsere Zwecke beispielsweise bevorzugt Joomla, da in unserem Hause eine hohe technische Expertise herrscht und Teams oft gemeinsam an komplexeren Projekten arbeiten. So können wir Joomla für eine individueller Umsetzung unserer Projekte nutzen, wie es mit Wordpress nicht möglich wäre. Beispielsweise haben wir Joomla zur Umsetzung der swoox.io-Unternehmenswebsite verwendet. Hier ist vor allem die ausgeprägte Benutzerverwaltung von Joomla ein Vorteil, da es einen Blogbereich gibt, der von verschiedenen Personen gepflegt wird.
Wir helfen Ihnen gerne, auch für Ihr Unternehmen ein Content-Management-System einzuführen und zu pflegen. Hier erfahren Sie mehr zu unserer Leistung.
+49 (0)6021 58620 |